TGAM-Experten-Meeting 2014: Mammographie

3. Februar 2014, Innsbruck:
Mammographie-Screening – Vorteile vs. Nachteile;
aktueller Stand der evidenzbasierten Forschung

Veranstaltungsnachlese

Die TGAM spricht sich weder gegen, noch für das Mammographie-Screening aus – wohl aber sehr vehement für ein Höchstmaß an Transparenz in der Weitergabe von Informationen an die Patientinnen.

Prof. Dr. Gerd Gigerenzer vom Harding Center for Risk Literacy in der Diskussion mit den Teilnehmern des Experten-Meetings

Im Spannungsfeld von Pro & Contra stand das 2. TGAM-Experten-Meeting zum Thema „Mammographie-Screening“, auf dem am 03. Februar 2014 die aktuelle wissenschaftlichen Datenlage zur Mammographie bzw. deren Interpretation äußerst intensiv diskutiert wurde. Im Fokus stand dabei die Auseinandersetzung damit, in welchem Umfang und in welcher Qualität die Patienten Information brauchen – und wie es uns AllgemeinmedizinerInnen gelingt, diese aus dem Übermaß an wissenschaftlichen Publikationen so herauszufiltern, dass wir die partizipative Entscheidungsfindung in unseren Praxen tatsächlich umsetzen können.

Das Thema „Mammographie-Screening“ hätte im Umfeld der Einführung des neuen österreichweiten Brustkrebsfrüherkennungsprogramms kaum besser gewählt sein können, scheint es doch vielen MedizinerInnen quasi „unter den Nägeln zu brennen“.  Entsprechend interessiert nutzten sie dann auch die Gelegenheit zum kollegialen Austausch – wirklich hochkarätige Referenten sorgten für entsprechende Inputs.

Präsentiert wurde beim Meeting zudem die neue TGAM-Patienten-Information zum Mammographie-Screening. Erstellt mit dem Ziel, die komplexen Daten zum Thema und daraus abgeleitet den möglichen Nutzen/Schaden des Screenings so aufzubereiten, dass sie für Patientinnen verständlich sind und damit die hausärztliche Beratung unterstützen können, blieb die Broschüre an diesem Abend natürlich nicht unwidersprochen, wurde von Prof. Gerd Gigerenzer aber ebenso als die „beste deutschsprachige Broschüre zum Thema“, die er bislang gesehen habe, bezeichnet.

ORF Tirol: „Hausärzte informieren über Brustkrebs-Screening“
Das TGAM-Experten-Meeting 2014 – „Mammographie-Screening“
(noch nicht zum Download bereitstehende Referate werden in Kürze freigeschaltet):

TGAM-Patienten-Information Mammographie-Screening, Januar 2014

TGAM-Patienten-Information Mammographie-Screening – Kurzversion, Januar 2014
WORKSHOP I: „Bessere Ärzte, bessere Patienten, bessere Medizin“ am Beispiel „Brustkrebs-Vorsorge“; Univ.-Prof. Dr. Gerd Gigerenzer – Direktor „Adaptives Verhalten und Kognition (ABC)“, Direktor „Harding Zentrum für Risikokompetenz“, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin |  Cochrane-Review „Screening for breast cancer with mammography“; Karsten Juhl Jørgensen, MD, DMedSci – The Nordic Cochrane Centre Kopenhagen

WORKSHOP II:  Mammographie und Tastbefund; Prof. Dr. Andrea Siebenhofer-Kroitzsch – Med. Universität Graz, EBM Review Center; Stellv. Direktorin, Leiterin Arbeitsbereich Chronische Krankheit und Versorgungsforschung am Institut für AM der Goethe-Universität Frankfurt/M. und Dr. Christoph Fischer – Arzt für Allgemeinmedizin, Vizepräsident der TGAM

WORKSHOP III:  Empfehlungen zum Mammographie-Screening, hausärztliche Beratung, Patientenautonomie, informierte Patientenentscheidung; Univ.-Prof. Dr. Andreas Sönnichsen – Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Universität Witten/Herdecke und Dr. Herbert Bachler – Arzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapeut, Präsident der TGAM | Rechtsgrundlagen der hausärztlichen Begleitung von Patienten auf dem Weg zur informierten Entscheidungsfindung; Rechtsanwalt Mag. Mathias Kapferer, Innsbruck

Die neue TGAM-Patienteninformation zum Mammographie-Screening; Dr. Herbert Bachler

Das Tiroler Modell; OA Dr. Martin Daniaux – Universitätsklinik für Radiologie Innsbruck

Ist das „Nationale Brustkrebs-Früherkennungsprogramm“ eine Verschlechterung im Vergleich zum „Tiroler Modell“?; Univ.-Prof. Dr. Christian Marth – Direktor Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck

Mammographie bei BRCA1/2-Mutationsträgerinnen; Univ.-Prof. DDr. Johannes Zschocke, Direktor Sektion für Humangenetik der Med. Universität Innsbruck

Nutzen und Schaden des Mammographie-Screenings; Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert – Professor of Public Health (UMIT), Adjunct Prof. of Health Policy and Management (Harvard Univ.)

Overdiagnosis in Breast Cancer Screening; Karsten Juhl Jørgensen, MD, DMedSci

Umgang mit Risiken und Unsicherheiten, individuelle Risikokompetenz; Univ.-Prof. Dr. Gerd Gigerenzer

Wahrheitsgemäße Aufklärung – Nutzen oder Schaden?; Univ.-Prof. Dr. Andreas Sönnichsen